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Energietransport
vom Kernbereich zur Oberfläche Die Quelle der Energie, die die Sonne abstrahlt,
ist im Sonnenzentrum. Energieerzeugung aus Kernfusion ist nur bei hohen
Temperaturen und hohem Druck im Sonnenzentrum möglich. Die Sonnenstrahlung, die
uns erreicht, stammt aber fast ausschließlich aus der Photosphäre,
einem Bereich der Oberfläche der Sonne. Hier beträgt die Temperatur ca. 6000 K. Wie kann die im Zentrum frei gesetzte Energie an die
Oberfläche kommen? Drei Arten von Wärmetransport sind möglich: Wärmeleitung - Wärmekonvektion - Wärmestrahlung Wärmeleitung:
Energieübertragung durch Stoß Energie kann durch Stöße der Teilchen übertragen
werden. Bei einem Temperaturunterschied von 15 Millionen Kelvin auf 700000km
beträgt der Temperaturgradient der Sonne durchschnittlich 0,02 K/m, auch bei
einem sehr guten Wärmeleiter dürfte die transportierte Energie pro Sekunde
eher gering sein: Wärmeleitung spielt beim Energietransport keine wesentliche Rolle Wärmekonvektion:
Materietransport Um bei den gegebenen Bedingungen
(Temperaturgradient, Leuchtkraft) die Energie durch Konvektion an die Oberfläche
zu bringen, sind Aufstiegsgeschwindigkeiten des Plasmas von etwa 1 km/s nötig. Solche Geschwindigkeiten treten im Bereich 0,84 R
< r < 0,98 R tatsächlich auf und können sowohl beobachtet (Granulation)
als auch gemessen werden. In tieferen Bereichen kann die Konvektion wegen des
hohen Drucks keine wesentliche Rolle
spielen: Wärmekonvektion spielt nur in
den oberen Schichten der Sonne eine Rolle Wärmestrahlung
Im Sonneninnern spielt ausschließlich die Wärmestrahlung
eine Rolle. Der Prozess stellt sich so dar:
Dabei erhält die sich weiter außen befindliche, kühlere
Materie Energie von der inneren, wärmeren Materie. Die Sonne hat momentan eine gesamte thermische
Energie: Die pro Sekunde abgestrahlte Energie (Leuchtkraft)
beträgt: 3,8 1026 J. Nimmt man an, dass die gesamte Energie durch
Strahlung nach außen transportiert wird, dann dauert dieser Vorgang t = E:(L*1s)
= 10000000 Jahre. Die Energie, die heute unsere Erde wärmt wurde also vor 10
Mio Jahren freigesetzt. Wir können trotzdem Aufschluss über Prozesse, die
jetzt in der Sonne stattfinden, erhalten, wenn wir die sogenannte Neutrinostrahlung
untersuchen. Neutrinos entstehen bei bestimmten Kernprozessen. Es handelt sich
um (fast) masselose, ungeladene Teilchen, die Materie (praktisch) ungehindert
durchdringen können. Sie erreichen die Erde etwa 10 Minuten (!) nach ihrer
Entstehung. |
disclaimer Eugen und Marita Fornoff 94405 Landau, Oktober 2016 |